Das ist das Bild, das die meisten von uns im Kopf haben, wenn sie an die Schweiz denken. Und genau das bekamen die Teilnehmer am der Feier zur Verleihung des Europäischen Dorferneuerungspreises 2014 in Vals im schweizerischen Graubünden auch geboten – unter vielen anderen Programmpunkten.
Langau erhielt in Vals den Europäischen Dorferneuerungspreis quasi als einer der „Vize-Europameister“ neben der Siegergemeinde Tihany (Ungarn) für eine „ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte Dorfentwicklung in herausragender Qualität“.
Einen filmischen Eindruck gibt es auf Youtube zu gewinnen: Vals 1, Vals 2, Vals 3
Verliehen wird dieser Preis seit 1990 von der „Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung“. Präsident Charles Konnen (Luxemburg) in persona überzeugte sich bei der Bereisung im April von den Qualitäten der kleinen Gemeinde. Er hob ganz besonders den sehr guten Zusammenhalt und das freiwillige Engagement der Bevölkerung sowie die gut funktionierende Zusammenarbeit mit der kommunalen Verwaltung hervor.
Der Jury, der außerdem auch noch Hans Verheijen aus den Niederlanden und Anna Terlecka aus Polen angehörte, gefiel die Idee von Langau, sich als Freizeitgemeinde zu etablieren, besonders gut. Auch das ökologische Bewusstsein und das umweltfreundliche Agieren von Landwirtschaft und Gemeinde wurden lobend erwähnt.
Vals präsentierte sich unter dem Motto „Enges Tal – weites Land“ den interessierten Besuchern. Der Gewinner des Preises 2012 durfte heuer für die Teilnehmer die dreitägige Veranstaltung austragen. Rund ein Drittel der Bevölkerung von Vals war in Vorbereitung und Durchführung des Festes involviert, dessen Höhepunkt der Festakt am Freitag bildete. Zahlreiche Ehrengäste aus der Schweiz und den anderen teilnehmenden Ländern verliehen dem Fest einen würdigen Glanz.
Der luxemburgische Staatssekretär für Nachhaltigkeit, Camille Gira, widmete seine Rede ganz der Lebensqualität im ländlichen Raum, die nicht aus einem Mehr an Konsum, sondern der Gewährleistung der menschlichen Grundbedürfnisse wie Gesundheit, Sicherheit, Respekt, gesellschaftlichem Miteinander und intakter Umwelt. Seine Schlüsselworte dafür lauteten „Toleranz, Resilienz und Netzwerke“.
Hansjörg Trachsel, Mitglied der Graubündner Kantonalregierung, betonte, dass Dörfer attraktive Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven bräuchten. Dazu bräuchte es aber eine Bevölkerung, die Potenziale mit Schaffenskraft, Ideenreichtum und Unternehmergeist nutzt.
Sein Potenzial hat Vals ganz gut genutzt, denn aus dem einst abgelegenen Bergbauerndorf hat sich dank der Errichtung eines Kraftwerks, einer architektonisch sehr interessanten Therme, einem Steinwerk und einer Mineralwasser-Abfüllung ein Ort mit Sinn für das Vergangene und das Moderne entwickelt.
Die Besucher hatten bei der Veranstaltung und einem umfangreichen Rahmenprogramm ausreichend Gelegenheit, das adrette Dorf ausreichend kennenzulernen. Die Kurzdefinition von Vals, „1000 Bewohner – 1000 Betten – 1000 Schafe“, wird wohl niemand von uns so schnell mehr vergessen.