Pressemeldung zum Waldviertler Energiestammtisch:
Langau/Safov: Anlässlich des 12. Jahrestages der Gründung fand der 146. Waldviertler Energie-Stammtisch am 8. August 2013 grenzüberschreitend statt und zwar der 1. Teil in Langau (bei der Stromtankstelle) und der zweite Teil in Safov (Schaffa) im Haus Sola. Grenzüberschreitend einfach auch deshalb, weil Energie auf beiden Seiten der Grenze einfach wichtig ist.
Das Programm war vielfältig und bot den rund 30 TeilnehmerInnen aus Tschechien und Österreich mit Roman Juriga und Dalibor Strasky außerdem zwei international renommierte Referenten im Bereich Erneuerbare Energie bzw. Anti-Atom-Aktivitäten.
Rückblickend waren sich die TeilnehmerInnen einig: „Ein langer, intensiver Abend mit vielen interessanten Einblicken und feinen Begegnungen, wo neue grenzüberschreitende Projekte fixiert wurden. Ein wirkliches Erlebnis, und zwar nicht zuletzt dank der Simultanübersetzung, die dafür sorgte, dass nichts verlorengeht.“
Zum Abend im Detail:
Bürgermeister Linsbauer begrüßte die Stammtischteilnehmer bei der Stromtankstelle und berichtete von den Energieaktivitäten der Gemeinde Langau. Diese reichen von der thermischen Sanierung der öffentlichen Gebäude über die Wärmeversorgung mit Biomasse, Photovoltaikanlagen und einer Stromtankstelle bis zur Idee, den Betrieb von Essen auf Rädern der Pfarre Langau im nächsten Jahr auf ein Elektroauto umzustellen.
Ab 18.30 fand ein Spaziergang statt, bei dem Pater Andreas Brandtner, facettenreich über die Geschichte des Ortes mit seinem christlichen und jüdischen Viertel berichtete.
Das Abendprogramm im Haus Sola startete mit Bildern zum historischen Schaffa und zu den Aktivitäten des Vereins Eurosola, der langjährig als Plattform für grenzüberschreitende Kinder- und Jugendarbeit aktiv ist.
Mag. Roman Juriga, der Gründer des "Zentrums für die Applikation erneuerbarer Energiequellen“ der Orthodoxen Akademie in Vilemov berichtete über die Projekte, mit denen Sie seit mehr als 15 Jahren aufzeigen, wie erneuerbare Energiequellen genutzt werden können. Dazu gehören u.a. das Windrad Elias (mit 100 kW Leistung), ein Kleinwasserkraftwerk und viele Anlagen, die die Sonnenenergie und Biomasse in Schulen, Haushalten, … nutzbar machen.
Zum Thema Kernkraft und Endlagersuche referierte, aufgrund der Verhinderung des in Urlaub befindlichen NÖ Anti-Atombeauftragten DI Allen, DI Dalibor Strasky, der oberösterreichische Anti-Atom-Beauftragte. Als Kernkrafttechniker, der selbst einige Jahre in Dukovany und auf der Baustelle in Temelin gearbeitet hat, verfügt er über langjährige Erfahrung und Wissen zu diesen Themen.
Die Atommüll-Endlagersuche in Tschechien ist ein langwieriger Prozess und ein schwieriges Thema. Denn Atommüll muss rund 1 Million Jahre!!! „sicher“ gelagert werden. Im Sinne einer möglichst guten Lösung ist es wichtig, dass die Menschen sich informieren und die zuständigen Behörden und beauftragten Firmen von Politik und Zivilbevölkerung im Sinne der Sicherung von Qualität und der Vermeidung von Korruption „überwacht“ werden, speziell durch Einsprüche aus Österreich.
Eine andere wichtige Reaktion auf das Thema Kernkraftwerke ist der bewusste Umstieg auf Ökostrom. Das Haus Sola in Schaffa ist seit kurzem auch Ökostromkunde. Tomas Polehradsky, ein Vertreter von Nano-Energies, zeigte auf, dass es sehr viele Kunden in Tschechien gibt, die mit „nano“ den Weg zu Energieeffizienz und erneuerbarer Versorgung gehen und dass dies oft sehr individuelle Lösungen sind, die als gemeinsames Ziel die Energieautonomie haben.
Genau dazu passend kam abschießend Niko Reisel von der Klima- und Energie-Modellregion Waldviertler Wohlviertel zu Wort, wo dieses Ziel der möglichst vollständigen Energie-Selbstversorgung auf regionaler Ebene verfolgt wird und dadurch Wertschöpfung in der Region bleibt und ein gutes Beispiel für die Nachbarn in Tschechien werden kann.
Rückfragehinweis:
Waldviertler Energie-Stammtisch, Renate Brandner-Weiß, Teamsprecherin +43 664/43 65 393,
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, www.energiestammtisch.at.tt
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